Genre: Alternative
As December Falls haben in den letzten sieben Jahren häufig gehört, dass sie die Dinge falsch angehen würden.
Kurz nach ihrer Gründung im Jahr 2014 wurde der in Nottingham ansässigen Punk-Pop-Band geraten, die Gitarren fallen zu lassen und sich auf poppige Synthesizer-Tracks zu konzentrieren. Ihnen wurde vorgehalten, dass die Veröffentlichung des selbstbetitelten Debütalbums von 2019 ohne Label ein großer Fehler war. Wo sie auch hingingen, wurde der Gruppe gesagt, was sie zu tun hätten und dass sie ihre Liveshows in Eigenregie niemals ausverkaufen würden. Doch As December Fallsweigerten sich zuzuhören, denn ihr Glaube an sich selbst war stärker.
“Everyone’s got an opinion and nobody wants to help you do it”, beginnt Gitarrist Timmy. “They just want to talk at you and take your money.”
Die Band (Sängerin Bethany, Gitarrist Ande, Schlagzeuger Lukas und Timmy) startete mit einem gemeinsamen Ziel, das bis heute besteht – einige großartige Songs zu schreiben und damit so weit zu kommen, wie möglich. „Each year it seems to have gotten biggerso we’ve just gone, let’s carry on“, erklärt Ande, während Bethany fortfährt: „We’ve built this whole thing ourselves. I know that we’re a good band. I know that our songs are good, butsometimes, it does feel like As December Falls versusthe world.“ „It sounds like a cliché but you are on your own and you have to decide to keep fighting, keep rolling with the punches and just see what happens“, grinst Timmy.
Mit jedem Schritt ihres Weges beweist die leidenschaftliche Band jedem der lautstarken Neinsager das Gegenteil: 90% der selbständig gebuchten, selbst beworbenen UK-Headliner-Tournee zu ihrem Debütalbum waren ausverkauft – und zum ersten Mal konnte die Band von der Musik leben. 2020 fühlten sich die Bandmitglieder wohler, selbstbewusster und selbstsicherer als je zuvor.
„We’re always chasing the next thing, we’re never quite happy with where we have gotten to“, erklärt Timmy. „We’re never complacent.“ Dieser Drive ist so ungefähr das Einzige, worüber sich die Band einig ist. Musikalisch schöpft Ande aus der Welt des Classic Rock und vergöttert Größen wie Slash und Jimi Hendrix, während Timmy mit Vintage-Pop-Punk (Blink 182, Sum 41, Fall Out Boy und Panic At The Disco) aufwuchs, später allerdings dem Emo-Rock verfiel (u.a. Basement, Turnover, Citizen). Das hört man ihrer Musik an. Bethany hingegen, die noch nie zuvor in einer Band war, verbrachte die ersten Jahre damit, sich Videos von Marmozets, Joan Jett und anderen „starken weiblichen Rockstars“ anzuschauen, um sich inspirieren zu lassen. Nach einer Reihe von EPs kamen all diese Einflüsse im Debütalbum zusammen. Eine Platte voller Party-Hymnen, über das Feiern gehen, das Abnehmen, immer auf der Suche nach einer guten Zeit. Wie Timmy erklärt: „It’s got this massive injection of youth.“
Diese Platte hat wirklich etwas für die Band in Bewegung gesetzt und sich jetzt wie eine Lawine entwickelt. 2020 nutzte die Band die Chance, genau herauszufinden, welche Art von Band sie sein wollten. Sie waren sich einig: “Let’s make this thing as big as we can get it.” Das neue Album „Happier“ ist eine weitere Hommage an lauten Rock’n’Roll, mit dem As December Falls bereit sind, den nächsten Schritt zu tun.
Sie hatten immer geplant ein zweites Album zu machen, aber ursprünglich war die Aufnahme um einen hektischen Tourplan herum geplant. Als das aufgrund der Pandemie wegfiel, steckte die Band all ihre Energie in „Happier“ und das Ergebnis ist laut Timmy “something really special that we may not have got otherwise.”
Die Band liebt dieses erste Album, aber wie Ande erklärt, wurde es in einer Garage in London mit einem alten iMac aufgenommen – und so klingt es auch. Für die zweite Platte wollten sie etwas Größeres, also taten As December Falls, nachdem sie sich verschiedene Labelangebote angeschaut hatten, das, was sie am besten konnten. Sie haben es selbst gemacht und einen Kredit aufgenommen, um das Album zu finanzieren. In Zusammenarbeit mit Produzent John Mitchell („the perfect guy to make this record because he’s made so many albums we grew up listening to – You Me At Six, Enter Shikari, Architects”) – hat die Band ein Werk geschaffen, das cineastisch, dynamisch und emotional daher kommt.
“We’re growing as a band,” verspricht Timmy und das beinhaltet auch, dass die Band jetzt mit einem kleinen, ausgesuchten Team arbeitet. “As with anything in this band, none of it was planned,” lacht Ande.
„We pride ourselves on our ability to adapt to anything, aslong asit’s going to keep pushing usforward. It just made logicalsense to take that nextstep and see where it takes us“, fügt Timmy hinzu. Sie haben jedoch immer noch diesen robusten DIY-Geist. „Happier“ erscheint auf ihrem eigenen Label und sie haben die volle Kontrolle über jeden Aspekt behalten. „We’ve still got our soul“.
„We’ve tried to keep the ADF party vibes with the music, but lyrically it’s much more mature“, beginnt Bethany. „This one is going to feel different. There are actually messages behind the songs.“
„Afterglow“ ist ein Aufruf zum Kampf gegen Klatsch, das frustrierte „Over It“ könnte ein Titelsong zum Jahr 2020 sein, „You Say When“ handelt davon, sich Hals über Kopf zu verlieben, während „HNA“ und „All Of This Is Over“ vom Ende einer Beziehung handeln. „Tears“ ist ein Song der „weiblichen Ermächtigung“, „Fake Company“ handelt von sozialer Angst, „One Last Song“ erweckt ihre Wir-gegen-die-Welt-Mentalität zu hymnischem Leben und der Titeltrack handelt von psychischer Gesundheit.
“I was struggling,” gibt Beth zu. Wie die meisten Personen in 2020, “I went from working in an office and having total freedom to staying at home and not seeing anyone.”
Alle Songs des neuen Albums “Happier” haben Bezug zur Realität. Es war nicht einfach, das Selbstvertrauen zu haben, seine verletzliche Seite zu zeigen. „I was unsure about it at first but this past year, some of the most confident, out-there people I’ve ever met in my life have messaged me to let me know they’re struggling”, sagt Bethany. “If I’m open about my mental health, other people might be as well.”
Der Lockdown wirkte sich auch ansonsten auf das Album „Happier“ aus. Um sie herum sahen As December Falls unzählige Bands, die die Gitarren fallen ließen und mehr Pop spielten, aber sie wollten dieser Herde nicht folgen. „If anything, we wanted to go heavier.” Das gepaart mit der Tatsache, dass die Band nicht touren und sich nicht treffen konnte, um gemeinsam zu spielen führte dazu, dass sie, als sie ENDLICH ins Studio gehen konnten, Ihr Equipment anschlossen, laut aufdrehten und „ein solides, kompromissloses Rockalbum“ aufnahmen.
Aber selbst im Studio träumte die Band von Live-Shows. „It’s people screaming those lyrics back at you that makes everything worth it”, sagt Ande. Und da ist sich die Band einig: “We just want to connect with people.”
Doch wie haben es As December Falls geschafft, ihrer eigenen Vision der Band treu zu bleiben? “For me, it’s because those demands have never come from a fan. No one has come up to us after a show and said ‘you need more synths’, or ‘you should sign to a label” lacht Ande und Timmy fährt fort: “As people, we’re rebellious and independent so it’s about staying true to what we want to do as artists.” Es ist jedoch Bethany, die das ADF-Mantra am besten erklärt. “We’re going to do what we want to do and we’re going to do it our way.” Steh ihnen nicht im Weg.