Genre: Progressive Pop, Rock, Singer/Songwriter, Alternative
… wenn man sich dann entschließt, den edlen Tropfen zu öffnen, ihn atmen lässt und ihm die Möglichkeit gibt, sich zu entfalten, er sich sodann voller Stolz und Überzeugung seinen Genießern präsentiert und diese mit dem ersten Schluck sogleich auf den Geschmack kommen, nach dem ersten Glas ein wahres Glücksgefühl empfinden und mit dem Leeren der Flasche in einen berauschenden Zustand verfallen, DANN hat es sich gelohnt, 10 Jahre zu warten… So in etwa verhält es sich auch mit dem musikalischen Werdegang der 5-köpfigen Berliner Band.
Die Leidenschaft zur Musik und ein erstes Aufeinandertreffen in einer Ensemble-ähnlichen Coverband brachte die 3 Männer und 2 Schwestern von FortySeven im Jahre 2008 zusammen. Das Ziel war dabei von vornherein klar: „Wir wollen keine Band sein, die „auf jeder Hochzeit tanzt“ und die Leute mit Coversongs unterhält, ohne dies abzuwerten. Wir wollen als etwas Eigenes wahrgenommen werden, kreativ arbeiten, texten und komponieren, Werke schaffen, die es so noch nicht gibt und die man ganz klar mit uns verbindet“, so Bandchefin Anika.
Gesagt, getan. Eine Dekade später kann FortySeven auf ein genreübergreifendes Repertoire aus über 150 eigenen Songs zurückgreifen. Englisch- und deutschsprachig, mal poppiger Herzschmerz, mal jazzig angehauchte Ironie und dann fetzig-rockiger Sarkasmus. Dabei wollen Detlef, aus dessen Feder die Songs stammen, und die Band den Zuhörer gerne zum Nachdenken anregen, ihn auch mal aus der Reserve locken oder ihn einfach nur abholen oder beistehen. „Wir schreiben unsere Songs, wir spielen sie, aber lebendig werden sie erst durch das Publikum.“, sagt der Mann an den Tasten und der E-Gitarre. Was alle Songs gemeinsam haben: sie sind lebensnah und alltagstauglich, sie greifen Probleme und Sehnsüchte auf und sie geben Einblick in verschiedenste Lebenssituationen, die unterschiedlichste Emotionen hervorrufen.
Gelegenheit, die Songs nach außen zu tragen, hatte die Band in letzter Zeit viel zu selten, was verschiedenen Umständen geschuldet ist. Zum einen arbeitete man 2 Jahre am Debutalbum, welches u. a. im eigenen Studio im Proberaum stattfand und an dem noch gefeilt wird.
Der Titel „Glücksgefühl“ ist als erste Kostprobe auf Spotify, iTunes, Amazon abrufbar.
Zum anderen geht jeder der Band neben der Musik einem Vollzeitjob nach und hat Familie, beides mal mit mehr, mal mit weniger steinigen, schicksalhaften Phasen, so dass der Fokus auf die Musik schon das ein oder andere Mal pausieren musste. Aber gerade diese Lebenserfahrung und die damit einhergehende Dankbarkeit und Bodenständigkeit macht das Berliner Quintett so sympathisch. Gute Freunde der Band sagen, dass die fünf abseits der Bühne vor allem durch ständige Harmonie und respektvollen Umgang miteinander auffallen – wie eine Familie! So sieht es auch Bassist Ronny: „FortySeven ist wie nach Hause kommen.“
Zurück zur Musik. Auch auf der Bühne geht es gesanglich sehr harmonisch zu.
„47-Lady“ Mareen überzeugt mit ihrer Stimme, die eindringlich kraftvoll und zugleich bezaubernd sanft sein kann. Beeinflusst von Musikergrößen unterschiedlichster Genre räumt sich Mareen als Solistin auf der Bühne die Freiheiten ein, die sie zur Umsetzung ihrer Songs braucht. Dabei kann es auch mal schrill-tobend oder dramatisch-explosiv zugehen, bevor die 47-Lady wieder „gezähmt“ zum Hier und Jetzt zurückkehrt. „FortySeven ist lieben und leiden und leben!“
Schwester Anika mag es stimmlich eher rockig und frech, wobei die Bandchefin genauso gut gefühlvolle Balladen-Klänge abrufen kann. Als Rhythmusgitarristin der Band wechselt sie zudem auch gerne mal an die Keys.
Mareen & Anika legen viel Wert darauf, dass die Songs von ihrem harmonischen zweistimmigen Gesang getragen werden, denn das ist eine der großen Stärken der beiden und verbindet das Schwestern-Duo auf der Bühne ungemein.
Bemerkenswert ist aber auch die Vielfalt der instrumentellen Sounds und Effekte, denen sich FortySeven bedient und die vor allem aus Synthie und Leslie erklingen und welche die teilweise minutenlangen Instrumental-Passagen inkl. Rhythmuswechsel perfekt untermalen. Im Übrigen ein ganz klares Wiedererkennungsmerkmal der Band, was auch die Arrangement- und Experimentierfreudigkeit sowie die Kreativität und das Verlangen nach Einzigartigkeit der Band reflektiert. Dank Drummer Kai und Bassist Ronny erhalten die Songs dabei das notwendige Fundament und den Drive.
Der Wein ist geöffnet…