Genre: Indie
„Endlich konnte ich mir selbst voll und ganz vertrauen“, sagt Indigo De Souza über die Entstehung ihres erneut großartigen und inzwischen dritten Albums „All Of This Will End“, das Ende April erscheint. Die elf Songs umfassende Platte ist roh und radikal optimistisch und setzt sich mit der eigenen Sterblichkeit und der Verjüngung durch die Gemeinschaft auseinander und damit, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Die Tracks ziehen ihre Inspiration aus intensiven Augenblicken ihres Lebens: Kindheitserinnerungen, den hinreißenden Reisen, die sie mit ihren Freund*innen in den Appalachen und den Sümpfen des Südens unternommen hat, und den Zeiten, in denen sie für sich selbst einstehen musste. De Souza erzählt voller Wärme ihre Geschichten, löst sich von ihrer Vergangenheit und ist dankbar für eine Gegenwart, in der sie alles fühlt und ein liebevolles Bewusstsein entwickelt. Pure Poesie also, deren Hermetik durch die musikalische Wirkung weitgehend aufgelöst wird. De Souza hat ein Händchen dafür, die Stimmung ihrer Lyrics durch die Wirkung des Sounds zu verstärken und zu verdeutlichen. „Ich fühle mich wie eine musikalische Gestaltwandlerin“, erklärte sie schon beim Erscheinen des Vorgängers „Any Shape You Take“, der ihr den Durchbruch brachte. Auf dem neuen Werk wirft sie jede Zurückhaltung ab und geht noch ein paar Schritte weiter. Diese Songs decken die komplette Bandbreite menschlicher Gefühle ab. Da ist nicht mehr nur Schmerz und Trauer, es gibt auch geradezu triumphale Freude. Die Single „Smog” zum Beispiel ist überschwänglich, tanzbar und handelt vom Spaß, den man hat, wenn man aus der täglichen Monotonie ausbricht. Alles geht irgendwann zu Ende, vermittelt der Titel der Platte, doch die Stücke sagen, dass wir bis dahin auch alles erleben werden. Das macht „All Of This Will End“ zu einem melancholischen Meisterwerk, das durch seine Positivität überrascht. Mehr will Indigo De Souza gar nicht, und es ist doch so viel. Im Juli kommt sie für eine exklusive Show nach Berlin.