Genre: Pop
Marcel Brell ordentlich eins drauf: Seine neuen Songs sind lauter, emotionaler und bunter. 2015 erhielt er mit dem Fred-Jay-Preis den wichtigsten deutschen T extdichter-Preis, den schon Größen wie die fantastischen Vier, Rio Reiser und Clueso entgegen nahmen. Zeitgleich folgte die Nominierung für den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Nachwuchs, das Goethe- Institut schickte ihn als „Botschafter der deutschen Sprache“ ins Ausland. Dass so was die Ansprüche an ihn hochtreibt, liegt auf der Hand. Einer wie Marcel erfüllt sie souverän. Was bei seinem Debut-Album noch schwarzweiß war, wird nun bunt. „Sprechendes Tier“ taucht jeden Song in einen eigenen Farbeimer und überrascht mit einer musikalischen Vielfalt und Finesse, die die konsequente und mutige Weiterentwicklung seines ersten Albums darstellt. Dabei ist der Fokus immer auf den Texten, die auf ungehörte Weise Tiefe und Wortwitz verheiraten. Seine neuen Liederhat Brellbeizahllosen Konzerten aufdie Probe gestellt.Abendfüllend mit seiner Band oder in prominenter Gesellschaft. So begleitete er als Vorprogramm die legendäre norwegische Kultband a-ha und war als Support von Suzanne Vega und der Alin Coen Band zu hören.
Brells Lieder sind wie Filme im Kopf. Zwischen Fakten und Fabulierlust ver-führt er uns kreuz und quer durch sein Universum, und wovon auch immer er uns erzählt, er lässt uns Raum für unsere eigenen Gedanken. Auch die Musik tut das –mal fragil und introvertiert, mal laut und aufpeitschend, immer transparent und vielschichtig. Herzblut durchzieht jeden Ton. Der Albumtitel „Sprechendes Tier“ steht dabei für den ständigen Kampf zwischen Intuition und Verstand. Auch wenn der Mensch sprechen, lesen und schreiben kann, ist sein Verhalten doch vom Animalischen und Impulsiven durchzogen.
Brell hält uns mit seinen textlichen Vexierbildern im Gedankenspagat: Der Mann als Löwe und Pantoffeltier, als Schweinehund, der treuherzigmit dem Schwanz wedelt, aber die selbstgefällige Rechnung ohne das Objekt seiner Bedürfnisse gemacht hat („Sprechendes Tier“). Und wir alle erkennen uns in ihm und seinen Songs wieder: Wie wir sind, wie wir mal waren oder wie wir hätten werden können.
„Und wir wären im Sommer in Bottrop-Kirchhellen, weil dein Vater uns Kirschen verspricht.
Aber wir lieben uns – aber wir lieben uns – aber wir lieben uns nicht.“ („Aber wir lieben uns nicht“)
Live rangiert Brell souverän zwischen unerhörter Intimität und extatischem Publikumschor, wodurch gerade seine Konzerte zu Erlebnissen werden, die nachschwingen. Im März 2017 ist Marcel Brell wieder auf großer Deutschland-Tour.
Das Album „Sprechendes Tier“ erscheint am 20.01.17 bei Conradstraße/Believe Digital.