Genre: Indie-Rock-Pop
Indierock ohne stilistische Beschränkungen: Diesem Credo haben sich die Kanadier Metric nun seit über zwei Jahrzehnten verschrieben. Die 1998 zunächst als Duo gegründete Formation, die seit 2002 als festes Quartett agiert, hat auf ihren bislang sieben Alben immer wieder neue Ansätze zwischen Indie, New Wave, Post-Punk, Electronica, Synth- und Dream-Pop gefunden – und ist damit zu einer der erfolgreichsten kanadischen Indierock-Bands des neuen Jahrtausends aufgestiegen. Was angesichts ihres speziellen, oft gewollt unangepassten Sounds erstaunlich ist, denn auf große Hits waren Metric nie aus. Das bewies zuletzt auch wieder ihr im Juli 2022 veröffentlichtes, achtes Album „Formentera“. Nun erscheint am 13. Oktober überraschend ein Sequel zu diesem Album, schlicht betitelt „Formentera II“, mit dem Metric ihre Identität als risikofreudige Genreveränderer untermauern und auf einem Werk aufbauen, das die dringende Zielsetzung der Gruppe vorantreibt, die Turbulenzen des Lebens in dieser Welt auszudrücken und unseren komplexen Emotionen eine Stimme zu verleihen. Rund um die Veröffentlichung spielt die Band aus Toronto weltweit einige exklusive Akustik-Shows, eine davon auch in Deutschland: Am 21. Oktober 2023 in Berlin.
Toronto, New York, London und Los Angeles: Das sind die Stationen, die Metric in den ersten Jahren ihres Bestehens zu der Einheit formten, als die sie sich heute darstellen. Ursprünglich unter dem selbstironischen Namen Mainstream gegründet von Sängerin/Keyboarderin Emily Haines und Sänger/Gitarrist James Shaw, war den beiden in den Gründungsjahren der Band kein Aufwand zu groß und kein Umzug zu schwierig, um ihre gemeinsame musikalische Vision voranzubringen. Je nach Gelegenheit und Angebot, zogen Haines und Shaw eben in eine der vorgenannten Städte, weil sie sich dort eine Progression ihrer gemeinsamen Unternehmung erhofften. Dabei wohnten sie oft in Künstler- und Musiker-WGs, teils zusammen mit Mitgliedern von Broken Social Scene und Stars (in Toronto) oder TV On the Radio, Liars und den Yeah Yeah Yeahs (in New York). Dort, in Brooklyn, trafen sie denn auch auf die Musiker, die aus dem Duo eine Band formten: Schlagzeuger Joules Scott-Key, der Ende 2001 zum Projekt stieß, und Bassist Joshua Winstead, der ein Jahr später bei Metric aufgenommen wurde.
Von Anbeginn setzten sich Metric ab – sowohl vom klassischen Indierock, als auch von dem, was man zu Beginn des Jahrtausends unter „Indietronic“ subsumierte – also Live-Bands, die viel mit elektronischen Zutaten arbeiten. Ihre Musik besitzt stets etwas Schwelgerisches und Romantisches, aber auch ein Gespür für Auslassung, Pause und die Reduktion auf das Wesentliche, wie man es aus der technoiden Dancemusic kennt. Angereichert durch hervorragend komponierte Songs, brauchte es zwar einige Zeit, bis Metric ihren Markt (oder überhaupt einen Plattenvertrag) gefunden hatten; seither geht es für die Band aber nur nach vorn. Zunächst zwar vor allem in Kanada, wo bereits ihr Debütalbum „Old World Underground, Where Are You Now?“ (2003) Gold- und das zweite Album „Live It Out“ (2005) Doppel-Platin-Status erreichte; seit dem vierten Album „Fantasies“ (2009), für das Metric u.a. mit zwei JUNO-Awards ausgezeichnet wurden, blickt das Quartett auch international auf große Begeisterung. Seit diesem Album sind Metric Dauergäste in den kanadischen Top Ten, mit dem Nachfolger „Synthetica“, erneut ausgezeichnet mit einem JUNO-Award, gelang ihnen auch erstmals eine hohe Platzierung in den US-Billboard Charts: Platz 12.
Ihr im Juli 2022 erschienenes, achtes Album „Formentera“ entstand nun komplett im bandeigenen Studio in Toronto und zeigt eine Band auf dem Höhepunkt ihrer kreativen Kraft, die versucht, die turbulente Welt um uns herum zu entschlüsseln. „Formentera” ist nach der Insel in der Nähe von Ibiza benannt und stellt für die Band ein imaginäres Traumziel dar. Ein Traumziel, das trotz einer Welttournee zu Beginn des Jahres noch einmal ein zweites Album an neuen Songs evozioerte. Und so erscheint nun am 13. Oktober „Formentera II“, das erneut zunächst in Kanada aufgenommen, sodann aber in Paris in den Motorbass Studios fertiggestellt wurde. Wie gut auch dieses Album wieder zu werden verspricht, zeigt die unlängst vorab veröffentlichte Single „Just the Once“ – ein schimmernder und gefühlvoller Banger mit Streichern und viel Raum für Kontemplation.