Genre: Rock'n'Roll
Sie schlagen wieder zu – und schenken dieses Mal gleich doppelt ein. „Zwei Fäuste für Rock’n’Roll“ heißt das siebte Studioalbum von OHRENFEINDT, produziert vom bewährten Team Roggenrohl aka Olman Viper und Chris Laut. Wie gewohnt halten die Kiezrocker, was sie versprechen: die amtliche Rock’n’Roll-Dröhnung drückt ordentlich im Gesicht. Samthandschuh ist nicht – auf dieser Scheibe gibt das voll auf die Ohren, bis der lautgeprüfte Hörer seinen Kopfbewuchs mit einem breiten Grinsen reichlich schüttelt. Schon der Opener „Deine Mudder singt bei Lordi“ lässt keinen Zweifel an der Marschrichtung des druckvollen Reeperbahn-Dreizylinders aufkommen: geradeaus, und das mit Macht! Brecher wie „Starkstrom-Baby“ oder „König und Rebell“ geben sich die Klinke in die Hand mit Stampfern, die auf so formschöne und kugelsichere Namen wie „Dreh Dein Radio auf“ oder eben „Zwei Fäuste für Rock’n’Roll“ hören.
Dabei bleibt auch nicht verborgen, was die St. Paulianer antreibt: „Koks und Noten“ – nur dass der Koks in diesem Fall schwarz ist und aus dem Ruhrgebiet importiert wird. Irgendwie alles beim Alten also, und doch immer wieder neu. Das Rad wird nicht neu erfunden, aber der „Vollgasroggenrohl“ der Drei von der Rockstelle ist und bleibt alters- und zeitlos. Ein Gute- Laune-Vier-Akkorde-mit-der-Keule-auf-die-Omme-Brett ohne Rücksicht auf Verluste, ein fettes Augenzwinkern am Rande des Wahnsinns, mit beiden Fäusten bis zum Ellenbogen im Rock’n’Roll- Gewitter: unsere Nachbarn hören immer sehr laut OHRENFEINDT. Ob sie wollen oder nicht. Hörempfehlung: Lautstärkeregler auf Anschlag! Ab 23. Juni 2017 steht das Album beim Plattendealer Deines Vertrauens. Die Band, die lauter rockt als Chuck Norris schweigt, spielt allerdings schon jetzt in einem Club in Deiner Nähe. Lasst uns den Roll rocken!