Genre: Indie, Pop
Pauls Jets (auch die Jets genannt) tauchen relativ plötzlich im zweiten Drittel der 2010er Jahre in Wien auf. Bald schon ist der seltsame Sound der Band, die irgendwie nicht so richtig produziert klingt, eine kleine neue Größe in der österreichischen Musiklandschaft. FM4 spielt Songs wie „Diese Villa ist verlassen“ und „Üben üben üben“, die Jets treten mit dem Song „Ich komme in den Park“ in der bekannten Fernsehshow „Willkommen Österreich“ auf. Doch was wollen die Jets eigentlich? But why? Das 2019 erschienene Album „Alle Songs bisher“ gibt darauf zwar keine richtige Antwort, legt aber mit 16 Tracks ein Plädoyer gegen die Kleinkariertheit des Indie-Pops hin, oder wirft es hin, eher. Dada trifft auf Pathos, Ansagen wie „Wo stehst du mit deiner Kunst , Baby“ auf Pop Perlen wie das Slacker-Liebeslied „22703“. Schön, dass das Debut vom Musikexpress die seltene Höchstwertung von 6/6 erhält und in die österreichischen Albumcharts einsteigt. Es sind weniger die Inhalte als die Kontraste, die die Band kreiert; da sind Popsongs, die den Pop bedienen als auch unterwandern wollen… Das zweite Album „Highlights zum Einschlafen“ (2020) zeichnet mit Titeln wie „Blizzard“ oder „Die dunklen Prinzessinnen der Nacht“ ein etwas düstereres Bild, das gar nicht so schlecht zur ebenso wenig hoffnungsvollen Coronazeit und dem damit verbundenen Rückzug ins Private passt.
Mit der neuen Single „Jazzfest“ (2021) und dem Signing beim Berliner Label Staatsakt schlagen die Jets eine neue Richtung ein und kündigen ein drittes Album für 2022 an. Die Jets sind Romy Jakovcic, Paul Buschnegg, Xavier Plus und Kilian Hanappi (seit 2021).
„Pauls Jets sind die einzige Band, die das unendliche Erbe von Ja, Panik antreten kann, und sie sind natürlich auch viel mehr als das, sie werden ewig sein.“ – Katharina Seidler, FM4
„Eine der größten Hoffnungen des heimischen Pops.“ – The Gap
„Pauls Jets scheinen der neue österreichische Darling zu sein.“ – Musikexpress
Die drei Berliner*innen Anja Müller, Dennis Deter und Jochen Haker von Kala Brisella fegen die Scherben der Work-Life-Balance ihrer Generation zusammen und basteln daraus ein unverschämt poppiges Post-Punk-Album.
Für 14 Tage quartierte sich die Band in einer verlassenen Brandenburger Dorfschule nahe der polnischen Grenze in selbstgewählter Isolation ein. In der dörflichen Einsamkeit zwischen Wisenten und Windrädern sangen Kala Brisella von Sternenfahrten, dem Traum einer grundlegenden gesellschaftlichen Veränderung und dem Gefühl, sich irgendwo zwischen Leben und Labour verloren zu haben: „We are lost in labour. We are lost in art.“
Doch Kala Brisella wären nicht Kala Brisella, wenn dieses Gefühl nicht mit einer gehörigen Portion Wucht und Wahnsinn daher käme. Zwischen konkreter Systemkritik und einer poetischen Bildhaftigkeit sprühen die Lieder vor Kampfeslust, Drang und, ja, auch Hoffnung. Denn was kaputt ist, kann neu aufgebaut werden. „Ist dies mein Ende? Oder ein Anfang?“ sind denn auch folgerichtig die ersten Worte des Albums im mitreißenden Opener „Dark Star“.
War das Debüt „Endlich Krank“ noch vorrangig wütender Schrammelrock im Post-Punk-Gewand und der Nachfolger „GHOST“ ein erster Schritt zu weiter aufgefächerten Arrangements, so feiern Kala Brisella auf ihrem dritten Album vor allem die Durchlässigkeit von Genre-Grenzen. Die Band bündelt so unterschiedliche Einflüsse wie Krautrock, Indie und Punk und wagt sogar ein selbstbewusstes Nicken in Richtung Disco und Rap. Dabei klingt „Lost In Labour“ bei aller Stilbreite homogen, schlüssig und einzigartig – Kala Brisellas unverwechselbarer Noise-Pop-Sound bleibt das Herzstück eines jeden Songs. Dass der so frisch und druckvoll klingt, dafür sorgte mit Produzent und Recording Engineer Tadklimp und Olaf O.P.A.L. im Mixing ein Gespann, das insbesondere für seine Arbeit mit The Notwist, aber auch mit Fenster und International Music bekannt ist und das sich hier kongenial ergänzt.
Die erste Single ‚Working Star‘ ist dann auch gleich eine dampfende Post-Punk-Hymne, wie geschaffen für die Fragen einer Post-Corona-Arbeitswelt. Zwischen Multi-Tasking und der nächsten Videokonferenz bleibt immer noch Zeit für ein „Deine Arbeit bist nicht Du. Du bist nichts ohne sie.“ ‚Weißer Ritter‘ dagegen legt einen trocken-bluesigen Krautrockgroove aus, auf dem Jochen Hakers Gesang mit wahnwitzigem Verve vorneweg galoppiert. Nur um zum Ende hin Ton Steine Scherben konsequent weiter zu denken: „Alle Macht geht an alle, alle Macht für niemanden. Niemand an die Macht, denn niemand ist dafür gemacht.“ Bezeichnenderweise sprechen Kala Brisella in dem Song, der sich am entschiedensten einer stilistischen Einordnung verweigert, eine Einladung zum Ungehorsam aus: ‚fck w‘ feiert die Kraft des gemeinsamen Aufbegehrens als so notwendig wie tanzbar.
Dass Kala Brisellas Herz den Figuren am Rand, den Gebeutelten und Abgehängten gehört, zeigt die sympathische Loser-Ode ‚Bin Between’. So lässig vom Scheitern singen sonst nur Die Regierung oder Pavement. Überhaupt zeigt sich in den ruhigeren Tönen des Albums, wie sehr Kala Brisella als Band gereift sind. ‚Dunkler Wald’ ist inspiriert vom chinesischen Science-Fiction-Roman gleichen Namens und zeichnet selbstbewusst und unaufgeregt einen dunklen Schattenriss von Liebe und Verlust. Der Closer ‚Down‘ schließlich leckt die Wunden der vorangegangenen Kämpfe in einem stoischen Credo: „Sei nicht down, es ist schon ok. Die Welt wird sich auch ohne dich weiterdrehn.“ Dazu groovt es lässig, als würden Neil Young und Thurston Moore gemeinsam mit einem Kaltgetränk auf dem Tempelhofer Feld abhängen.
Rolf Blumig, Alter 24, lebt in Leipzig und liebt die Musik so sehr, wie er den Kapitalismus verachtet.
Er macht trotzdem mit im Game, wegen der praktischen Distributionswege. Musikalisch bewegt sich Rolfie, wie
ihn seine Fans und Freunde nennen dürfen, zwischen den Polen Rock und Pop, schätzt Fleetwood Mac genauso
wie Zeckenrap und hält fest am zeitlosen Sound der Millionenfach totgesagten elektrischen Gitarre.
Zusammen mit seiner extrem belastungsstarken Rhythmusgruppe betreibt er ein fahrendes Livegeschäft, das wahlweise als „Rolf Blumig Band“ oder „Zirkus Blumig“ ins Rampenlicht rückt.
Rolf Blumig ist beim Berliner Label staatsakt unter Vertrag und wird von der ebenfalls in Berlin ansässigen Powerline-Agency auf die Bühnen gebracht.
Im Februar erscheint eine überarbeitet Neuauflage von Blumig‘s Debüt-Schlafzimmer-Psych-Rock-Album „Liebe Lohnt Sich“, das er im narzisstischen Alter von 20 Jahren aufnahm. Das zweite Album „Rolfie lebt!“ ist für den Februar 2022 geplant.