Genre: Singer-Songwriter
Die irische Sängerin, Gitarristin und Multi-Instrumentalistin Bridie Monds-Watson alias SOAK griff zwar erst relativ spät erstmals zu einer Gitarre – damals war sie 14 Jahre alt –, das positive Feedback auf ihre erste Veröffentlichung war dennoch gewaltig. Mit ihrer brüchigen Stimme performt sie tiefschürfende Gedichte, die sie in ein eigenwilliges Klangbett gießt. Das beweist bereits ihr Künstlername SOAK, ein Zusammenschluss aus ‚Soul‘ und ‚Folk‘ – und selbst diese Genre-Bezeichnungen geben ihren außergewöhnlichen Stil nur unzureichend wieder. Seit Veröffentlichung ihres Debütalbums „Before We Forgot How To Dream“ im Jahr 2015 erhielt sie nicht nur weltweit überwältigende Kritiken, sondern obendrein eine ganze Reihe an renommierten Preisen, darunter den Choice Music Award für das beste Album des Jahres, je einen Northern Irish Music Prize und einen European Border Breaker Award, sowie als eine der jüngsten Künstlerinnen überhaupt eine Nominierung für den Mercury Prize. Nach ausgiebigen Tourneen durch Europa kündigte die mittlerweile 22-Jährige mit der Anfang Oktober erschienenen Vorab-Single „Everybody Loves You“ die Veröffentlichung ihres zweiten Albums an, das für das Frühjahr 2019 erwartet wird. Im Mai kommt SOAK sodann für drei ihrer stets höchst nahbaren Konzerte nach Deutschland, mit Stationen in Hamburg, Berlin und Köln.
Musik sei, so berichtete die aus dem irischen Derry stammende Bridie Monds-Watson in einem Interview, anfangs nichts weiter gewesen als ein Vehikel, um ihre lyrischen Gedanken in konkretere Formen zu bringen. Ihre ersten Gehversuche auf der Bühne unternahm sie sodann mit einer – wie sie sagt – „eher miesen Band“, bevor sie sich dazu entschied, ihre Musik alleine aufzunehmen und live zu performen. Bereits ein Jahr nachdem sie mit dem Gitarrespielen begonnen hatte, blickte sie auf eine gewisse lokale Berühmtheit – ihre intimen Shows wurden beschrieben als eindringliche, berührende Momente, die den Blick in die Gedanken und Emotionen eines reflektierten Teenagers erlauben.
Eine erste, selbst aufgenommene EP mit dem Titel „Sea Creatures“ fand viel Anklang auf YouTube und Soundcloud, und so wurde die Band Chvrches auf SOAK aufmerksam und ermöglichte ihr, mit „Blud“ ihre erste offizielle EP sowie im Mai 2015 auch ihr Debütalbum „Before We Forgot How To Dream“ zu veröffentlichen. Auch für diese Veröffentlichungen spielte sie alle Instrumente selbst ein – schon deshalb, um über die große Intimität ihrer sehr persönlichen Gedanken auch bei der klanglichen Ausgestaltung weiterhin die volle Kontrolle zu behalten.
Seit der Veröffentlichung von „Before We Forgot How To Dream“ ist das Feuilleton der arrivierten britischen Tageszeitungen voll des Lobes für SOAK. Der Guardian etwa beschrieb ihre Musik als einen „jungen Paul Brady, der in der Tonlage von Joni Mitchell das Tagebuch der Anne Frank singt“, während der Telegraph ihre Musik bereits mit Größen wie „Cat Power im Chillwave-Feeling von Bands wie Beach House und Best Coast“ verglich. SOAK selbst sagt, ihre größten Einflüsse fänden sich zwischen Abba und Pink Floyd, und dass sie keine Ahnung habe, wie man ihre Musik kategorisieren könne: „Ich habe keine Idee, in welches Genre ich passe. Was ich tue, ist schon ein wenig schräg, ebenso sehr Alternative wie Folk.“
Spannend bleibt es damit allemal, inwieweit sich der Sound ihres kommenden, zweiten Albums verändert hat. Mit der unmittelbar einnehmenden Vorab-Single „Everybody Loves You“, einer selbstironischen Abrechnung mit dem Konzept, mit sich selber stets sehr gnädig zu sein, bestätigt sie den Eindruck ihres ersten Albums nachdrücklich, dass sie eine herausragend musikalische, ebenso ätherisch wie selbstbewusst agierende junge Künstlerin zwischen Poesie und hinreißenden Songs ist.