Genre: Folk Pop
Nach Bekanntgabe des Veröffentlichungstermins der mittlerweile elften CD hat der Gründer des Folk Noir-Projekts Rome, Jérôme Reuter, jetzt sieben Termine im Herbst bestätigt, auf denen er zusammen mit seiner Band das am 12. August 2016 erscheinende neue Album „The Hyperion Machine“ (Trisol/Soulfood) live vorstellen wird. Rome treten in folgenden Städten auf: in Bochum (23. September 2016, Matrix), in Köln (24. September 2016, Stadtgarten), in Hamburg (25. September 2016, Nochtspeicher), in Frankfurt (27. September 2016, Nachtleben), in München (28. September 2016, Backstage Club), in Leipzig (30. September 2016, Naumanns im Felsenkeller) und in Berlin (01. Oktober 2016, Privatclub).
Rome nennt sich das 2005 entstandene Projekt des Luxemburger Singer/Songwriters Jérôme Reuter, der damit in einer langen Tradition von Jacques Brel, Johnny Cash, Townes Van Zandt, Tom Waits, Leonard Cohen, Michael Gira, Nick Cave steht. Architekten der Melancholie wie diese sind es, die ihre Spuren in Reuters Kunst hinterlassen haben. Der Luxemburger Grenzgänger, der mit seiner prägnant tiefen Stimme dreisprachig Deutsch, Englisch und Französisch singt, vereint in seiner Musik amerikanische Folklore mit Chanson und der getriebenen Tristesse des englischen Post Punk. Er selbst prägte dafür einmal den Begriff ‚Chanson Noir‘.
Während man in seinen ersten Werken noch deutlich die Einflüsse aus Industrial und Dark Folk erkennen kann, zeigen die Alben „Flowers From Exile“ (2009) und „Nos Chants Perdus“(2010) eine Wandlung hin zu französischem Chanson und amerikanischem Folk. Reuters Songs, meist Teil außergewöhnlicher Konzeptalben, stehen ganz in der Tradition seiner erklärten Vorbilder Jacques Brel und Léo Ferré, vermischen sich aber insbesondere bei Live-Auftritten zunehmend mit Rock/Wave und Post-Punk- Einflüssen. Inhaltlich von der Weltliteratur inspiriert, finden sich in seinen Werken auch Zitate diverser Autoren von Brecht bis Jünger, von Camus bis Celine, von Burroughs bis London. Im Studio wird fast alles im Alleingang eingespielt, live handelt es sich um eine Band, in der Reuter eher zurückhaltend agiert. Er selbst nennt es ein Projekt, um sich alle personellen und klanglichen Formate offenzuhalten. Das aktuelle elfte Album „The Hyperion Machine“ besticht durch eine Mischung aus treibenden, tanzbaren Post-Punk- Elementen und tiefgängigen Folk-Hymnen. Bereits der Titel setzt eine ganze Reihe von Assoziationen frei. Die Kette erstreckt sich von der griechischen Antike über Friedrich Hölderlin und Heiner Müller bis zu den Einstürzenden Neubauten. In seiner narrativen Wucht funktioniert „The Hyperion Machine“ wie ein Hörspiel.
Die subtile Power, mit der Reuter uns seine Geschichten erzählt, setzt sich über alle Epochen oder Kategorien hinweg. Es gibt nichts, was in dieser Musik nicht geht. Elemente aus Rock, Jazz, Klassik und Spoken Word kommen zusammen, um eine Geschichte in 3D zu erzählen, die sich nicht vor dem Ohr aufbaut, sondern den Hörer integriert. Die literarischen und philosophischen Motive sind ebenso weit gefächert wie die musikalischen Einflüsse. „The Hyperion Machine“ ist ein ganz normales Album, und doch viel mehr als das. Ein Füllhorn von konkreten und imaginären Deutungsmöglichkeiten fügt sich zu einem großen sinnlichen Kommentar über die Herkunft der Gegenwart über das Jetzt hinaus.